Viehle
Obstlehrpfad Typische alte Straßensorten

Bis ins 8. Jahrhundert v. Chr. ist die Birne als Nahrungsmittel für Menschen nachzuweisen und im 4. Jahrhundert nach Chr. waren mindestens 56 Sorten bekannt. Vor allem die Römer verbreiteten sie auf ihren Eroberungs- und Handelszügen. Um saftig-süße Früchte zu entwickeln, brauchen Birnbäume warmes Klima. Als Tiefwurzler können sie auch trockene Wetterperioden gut überstehen. Sie lieben tiefgründigen, frischen, nahrhaften, humosen Garten- oder Ackerboden, in dem Staunässe nicht entsteht. An guten Standorten können Birnbäume mehr als 150 Jahre alt werden. Die Bezeichnungen Tafel-, Most- oder Kochbirnen geben Hinweise auf ihre Verwendung. In der norddeutschen Region gibt es etwa dreimal so viele Apfel- wie Birnbäume.
Obstlehrpfad Typische alte Straßensorten
1770 wurde die Apfelsorte mit dem exotischen Namen „Brasil“ oder „Brasilien“ vom altmärkischen Pastor Henne beschrieben (Quelle: Deutsche Obstbauzeitung, 1912). Sie ist später weitgehend aus dem Anbau verschwunden. Nur die Neuhauser Baumschule Quade hat den Brasilienapfel bis in die 1930er Jahre vermehrt und damit den Bestand gesichert. Den
Namen verdankt der Apfel seiner wunderschönen dunkelroten Farbe, die an das Brasilienholz erinnert. Er hat Hochzeitstafeln geziert und Weihnachtsbäume geschmückt. Ein verführerischer Apfel, der wegen des schönen Scheins und weniger wegen des Geschmacks gehegt wurde.